Kennen Sie das: Sie kochen nach Rezept und kommen plötzlich ins Schleudern? Sie verstehen die Beschreibung des Kochschritts nicht richtig oder plötzlich fehlt Ihnen eine Zutat, die auf der Zutatenliste gar nicht genannt wurde. Ähnliches lässt ich des Öfteren bei Prozessanalysen beobachten. Mit diesen sieben Spielregeln genießen Sie ein leckeres Essen nach einer gelungenen Prozessanalyse:
Die Methode Agile Prozessoptimierung fußt auf den oben genannten Erfolgsfaktoren. Dabei durchläuft ein Berater mit dem Projektteam inklusive Führungskräften die einzelnen Prozessschritte. Den Anfang machen Prozesse mit einem hohen Optimierungshebel. Nach einer Einführung in das Thema Prozessoptimierung schlüpfen die Teilnehmer in verschiedene Rollen: sie spielen Kunde oder Leistungsempfänger, Controller, Management, sie schauen auf die Einhaltung von Standards und Regeln, nehmen die IT-Sicht ein sowie eine neutrale Position. Eine Checkliste zu jeder Rolle hilft beim Hineinversetzen. Auf diese Weise analysiert das Team sukzessive sämtliche Prozesse. Der Moderator leitet das Rollenspiel durch Trigger-Fragen: Warum ist dieser Schritt wichtig? Warum wird dieser Schritt so und nicht anders ausgeführt? Was kann in diesem Prozessschritt schiefgehen? Anschließend werden die Prozesse und Optimierungsansätze dokumentiert. Auch Einsparpotenziale können auf diese Weise einfach und konkret kalkuliert werden: Wie viele Stunden spare ich, wenn ich auf das unnötige Abstimmungsmeeting mit 5 Teilnehmern verzichte? Was für ein Einsparpotenzial entsteht, wenn ich die Anzahl der Korrekturschleifen verringere? Die Analysen werden konsolidiert und gegebenenfalls mit Kennzahlen und Kostenanalysen unterfüttert. Im Ergebnis stehen Optimierungsansätze, die die Beteiligten und das Management verstehen, die realistisch sind und für die es das bestmögliche Committment gibt.
Autoren: David Best und Sabine Olavarria